Der Tanz zwischen Nähe und Distanz in Beziehungen – Ein Spiel der Macht
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Zwischen Hingabe und Unsicherheit – Die Anfänge
In den Wirren von Beziehungen tanzen wir einen wilden Tanz zwischen Nähe und Distanz, ein raffiniertes Spiel der Macht, oft unbewusst, doch stets spürbar. Die Anfänge sind leidenschaftlich, intensiv, von starken Gefühlen und faszinierender Neugier geprägt. Die Sehnsucht nach einer tiefen und innigen Beziehung ist greifbar, und anfangs scheint alles perfekt – Leidenschaft, Freiheit, Begehren.
Vom Versprechen zur Veränderung – Die Entwicklung der Bindung
Die Bindung vertieft sich im Laufe der Zeit, und der Wunsch nach einer festen Beziehung, vielleicht sogar einer gemeinsamen Zukunft (gemeinsame Wohnung und Heirat), wird immer stärker. Doch sobald der Alltag Einzug hält, verändert sich die Dynamik. Plötzlich fühlt sich die Nähe bedrohlich an, die Freiheit eingeschränkt. Ein Gefühl von extremer Enge macht sich breit, und der Rückzug beginnt.
Flucht in die Distanz – Arbeitswelt, Hobbys und soziale Kreise
Die Flucht in die Arbeit, intensivere Hobbys oder das Treffen mit Freunden werden zur Fluchtmöglichkeit, um das Gefühl von Nähe nicht ertragen zu müssen. Panik und sexuelle Zurückhaltung nehmen überhand. Die Schwächen des Partners werden kaum erträglich, und der Drang nach Kontrolle überwiegt. Jeder Atemzug des Anderen wird zur Belastung, und die Suche nach Fehlern dient nur der eigenen Bestätigung.
Die Waffe der Distanz – Sexuelle Zurückhaltung und Affären
Sexuelle Zurückhaltung wird zur Waffe, möglicherweise beginnt eine Affäre. In Beziehungen fühlt man sich nur wohl, solange man die Kontrolle über Nähe und Distanz behält. Der Gedanke an lebenslange Verpflichtungen erzeugt unglaubliche Angst, Verantwortung für den Partner zu übernehmen, ist unvorstellbar. Versprechen werden gegeben, obwohl man weiß, dass man sie nicht einhalten möchte.
Der Abstieg – Aggressionen, Streit und emotionale Abwesenheit
Aggressionen, Streit und tiefes Misstrauen begleiten die Beziehungen. Körperlich anwesend, aber mit den Gedanken abwesend, enden viele Beziehungen, um die Kontrolle zu behalten. Doch allein gelassen, beginnt der Wunsch nach einer tiefen Beziehung erneut, möglicherweise wird die verlorene Liebe vermisst oder schnell eine neue „Liebe“ gesucht.
Der ewige Kreislauf – Keine festen Versprechen, keine Treue, keine echte Verbindung
Der zermürbende Kreislauf setzt sich fort – keine festen Versprechen, keine Treue, keine echte Verbindung. Im Schatten von Unsicherheit und Unzufriedenheit wird der Tanz zwischen Nähe und Distanz nie enden, die Fähigkeit zu vertrauen und sich wirklich zu binden bleibt verwehrt.
Autorin: Natascha Binggeli